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Montag, 07 Juli 2014 13:44

Neue Studie "Mobbing und Cybermobbing" veröffentlicht (12/01/2015)

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Das Bündnis gegen Cybermobbing hat eine neue Studie „Mobbing und Cybermobbing bei Erwachsenen“ veröffentlicht.

Nachdem es wenige umfassende Studien über Mobbing und Cybermobbing unter Erwachsenen aus der jüngeren Zeit gibt, liefert die vorliegende Studie nun aktuelle Daten zu Ausmaß, Formen, Reaktionen, Folgen und Prävention von Mobbing und Cybermobbing in Deutschland. Während sich eine Studie des Vorjahres mit Mobbing von Jugendlichen befasste, wurde nun ausschließlich Mobbing unter Erwachsenen untersucht.

Die Studie zeigt, dass Mobbing und Cybermobbing als stark zunehmendes gesellschaftliches Problem wahrgenommen wird. Dabei sind Frauen besonders oft vom Mobbing betroffen. Dieses tritt überwiegend in der Arbeitswelt auf. Anders beim Cybermobbing: Hier finden fast zwei Drittel der Vorfälle im privaten Umfeld statt, so die Studie.

Erschreckend sind die Folgen, die die gravierenden Auswirkungen von Mobbing zeigen: Fast die Hälfte der Betroffenen klagt über Persönlichkeitsveränderungen und Depressionen. In der Folge nehmen 31 % der Cybermobbingopfer (und sogar 36 % der Mobbingopfer) ärztliche oder therapeutische Hilfe in Anspruch. Mehr als jedes zehnte Opfer stuft sich als suizidgefährdet ein. Die vermeintlich persönliche Belastung hat aber auch massive Auswirkungen auf die Wirtschaft: Mehr als zwei Drittel der Opfer von Mobbing und Cybermobbing am Arbeitsplatz streben den Wechsel des Arbeitgebers an, obwohl Mobbing natürlich nicht immer von Vorgesetzten ausgeht. Betroffene von Mobbingangriffen weisen jährlich 5 Krankheitstage mehr auf als nicht betroffene Beschäftigte.

Erschreckend im Wirtschaftsleben: Vorgesetzte sind in über der Hälfte der Mobbingfälle als (Mit-) Täter beteiligt. Neid und starre Hierarchien sind aus Sicht der Opfer die häufigsten Ursachen für Mobbingvorfälle. Gleichzeitig verfügen die wenigsten Unternehmen in Deutschland über Präventionsmaßnahmen.

Erschreckend im Cybermobbing, welches gerade unter jungen Menschen verstärkt vorkommt: Beinahe jeder dritte Täter gibt an, nur zum Spaß zu Handeln.

 

Links:

Bündnis gegen Cybermobbing

Zur Studie

Gelesen 4952 mal Letzte Änderung am Samstag, 07 Februar 2015 22:08