Cybermobbing in Bewertungsportalen

Soll gegen eine Veröffentlichung vorgegangen werden, ist für die konkret abgegebene Bewertung zu prüfen, welcher Inhalt veröffentlicht werden darf, als auch die Frage, wer dafür unter welchen Voraussetzungen haftet.

Dabei gelten die Grundsätze, dass wahre Tatsachen und sachliche Meinungsäußerung erlaubt, unwahre Tatsachen und Schmähkritik verboten sind. Dieser Grundsatz hat vielfältige Ausprägungen und besteht in unterschiedlichem Ausmaß, wenn ein Produkt, ein Unternehmen oder ein Individuum bewertet wird. Während gegen den Autor unzulässiger Äußerungen in weitem Umfang vorgegangen werden kann, besteht gegenüber dem Portalbetreiber zwar ein Löschungsanspruch, wenn die Äußerung unzulässig ist, eine Haftung tritt aber regelmäßig erst ab Kenntnis ein. Daneben treten insbesondere wettbewerbs-, datenschutz- und strafrechtliche Fragen auf: Gefälschte Kundenmeinungen, das Schlechtmachen fremder Konkurrenzprodukte, das Erkaufen von Bewertungen durch Rabattaktionen für abgegebene Bewertungen stehen im Schwerpunkt der wettbewerbsrechtlichen Betrachtung. Die Veröffentlichung von personenbezogenen Daten im Rahmen einer Bewertung ist im Lichte des Datenschutzrechts zu würdigen. Letztlich ist im Internet nicht mehr erlaubt als in der analogen Welt: In Foren und Portalen getätigte Äußerungen können auch Straftatbestände, wie die Beleidigung oder Verleumdung erfüllen.

In diesem Spannungsfeld bewegen sich die Probleme von Internet-Bewertungsforen. Im Folgenden finden Sie verschiedene Kategorien der meistgenutzten Bewertungsportale, in deren Kontext jeweils juristische Problembereiche auftreten können, dargestellt. In den einzelnen Kategorien finden Sie als betroffenes Unternehmen oder Person, allgemeine rechtliche Hinweise. Wenn Sie eine Bewertung abgegeben haben und daraufhin abgemahnt wurden, lesen Sie neben dem portalspezifischen Beitrag auch das Kapitel „Autor/Abgemahnter“.